Wie viele Genussmenschen hatte ich schon immer mit Gewichtsproblemen zu kämpfen. Zumindest dachte ich das! Denn leider machte es bei mir erst nach 22 Jahren Körperfrust bzw. nach zwei (eigentlich sehr schönen) Schwangerschaften Klick im Kopf und ich verstand endlich, dass nicht mein Gewicht, eine Cellulite-Delle am Oberschenkel oder das wachsende Doppelkinn mein Wohlbefinden, meine Gesundheit oder mein Glück definieren, sondern vor allem meine Einstellung!

Nach gefühlt tausenden Diäten, ständigem Druck (von mir selbst) und Tränen in allen Umkleidekabinen wollte ich etwas ändern. Denn durch meine zwei Kinder hatte sich der Fokus verändert: Ja, mein Körper sieht nicht wie von einem Sports-Illustrated-Model aus, ABER: Er leistet fantastisches! Er bringt Kinder zur Welt, er funktioniert unter Hochdruck und ohne Schlaf, er beschwert sich nur selten bei mir in Form von Rücken- oder Kopfschmerzen und er ist doch alles in allem ganz hübsch und liebenswert. Und damit das so bleibt, möchte ich meinem Körper Gutes zurückgeben und ihn pflegen.

Während meiner zweiten Elternzeit wurde mir bewusst, dass der berufliche Weg, den ich eingeschlagen hatte, nicht der ist, den ich noch 30 weitere Jahre gehen wollte. Die Bildungsbranche fesselte mich zwar, aber Führungsperson in einem großen Unternehmen zu sein, zehrt auf Dauer aus. Schon immer träumte ich (wie tausende andere auch) von einem Café. Backen, kochen, bewirten und organisieren kann ich definitiv. Die ekligen Arbeitszeiten hielten mich allerdings davon ab. Deshalb gestattete ich mir die Frage: Kann man Bildung und Essen verbinden?

2018 startete ich nebenberuflich meine Weiterbildung zur Ganzheitlichen Ernährungsberaterin und im März 2019 mein Studium als B. Sc. Ernährungswissenschaftlerin. Nicht nur für meine Selbstständigkeit, sondern auch für mich selbst benötigte ich fundiertes Wissen darüber, wie unser Körper funktioniert, welchen Einfluss Ernährung auf unsere Gesundheit hat und was in den Medien alles nur Pseudo-Gerede bzw. Unfug ist.

Dieses Wissen möchte ich weitergeben. An alle, die nicht die Zeit haben, drei Jahre zu studieren. Oder auch nicht hochtrabendes Fachchinesisch im Bereich Biochemie verstehen. Ich möchte informieren, wie man gesund isst und worauf man achten sollte. Und natürlich auch Verständnis zeigen, wenn abends der große Esslöffel in der Schokocreme steckt, weil der Tag wieder blöd lief. Ich bin das beste Beispiel dafür, dass „etwas dick nicht so slim ist“!